10 Fakten zur
Goldvreneli-Münze

Zehn Geschichten und Sachen, die Sie über das Goldvreneli und seine Münze unbedingt wissen müssen.

10 Fakten zur Goldvreneli-Münze

Ihr Gesicht ist auf über 60 Millionen Münzen eingeprägt: Die junge Rosa Tännler führt im Sommer 1894 das Hotel auf der Steinalp, als ihr der Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry hier oben begegnet. Er ist von der Schönheit der Gadmerin betört und malt sie. Dieses Bild und seine Erinnerungen dienen ihm später als Vorlage für die Goldmünze.

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1. Der niedliche Name

Im Volksmund wird die Goldmünze liebevoll «Vreneli» genannt, also die helvetische Verkleinerung von Verena. Wieso das so ist, weiss niemand ganz genau. Eine mögliche Erklärung: Das Konterfei der Dame wirkt sehr jugendlich und erinnert mehr an ein Mädchen – an ein Vreneli – als an die Landesmutter Helvetia. Andere wiederum sehe einen Zusammenhang mit dem alten Schweizer Volkslied «s’Vreneli ab em Guggisberg».

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2. Die drei Varianten

Das Goldvreneli gibt es in drei verschiedenen Ausführungen. Von 1897 bis 1949 wurden insgesamt 58,6 Millionen 20-Franzen-Münzen geprägt. Mit 2,6 Millionen Exemplaren ist die 10-Franken-Münze (Herstellung von 1911 bis 1922) seltener. Zu den wirklichen Raritäten gehört jedoch das 100-Franken-Vreneli von 1925, von dem nur gerade 5000 produziert worden sind. Gestaltet hat die Münzen der Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry.

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3. Die kleinen Sterne

Im Rand des 20-Franken-Goldvrenelis sind 22 Sterne eingeprägt; einer für jeden (ganzen) Kanton damals. Der Jura, der erst 1979 dazu kam, fehlt.

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4. Der berühmte Juror

Zur Prägung einer neuen Münze kam es, weil das bestehende Goldstück mit Frauenkopf dem Bundesrat zu banal vorkam. Also schrieb er einen Wettbewerb aus, verschiedene Künstler reichten 1895 über zwanzig Arbeiten ein. In der Jury sass ein Mann, der selber über eine kreative Ader verfügte: Albert Anker. So gehörte der Berner Grafiker und Maler-Ikone über Jahre der Eidgenössischen Kunstkommission an.

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5. Die wertvolle Locke

Eine Probeprägung des Goldvrenelis löste eine heftige Debatte über Helvetias Stirnlocke aus, die «dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen» gebe. Nur zwölf Exemplare dieser Münze existieren. Je eine wurde damals verteilt an die sieben Bundesräte, den Bundeskanzler, die beiden Vizekanzler, an den Graveur und an das eidgenössische Münzkabinett. In tadellosem Zustand wird dieses Goldstück heute für weit über 120'000 Franken gehandelt.

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6. Die späten Rivalinnen

Beim Erscheinen der neuen Münze 1897 interessierte niemand, wessen Gesicht auf der Münze tatsächlich abgebildet ist. Diese Frage tauchte erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf – und gleich drei Damen wurden für diese Rolle portiert. Rosi Kirchhofer aus Biel, Françoise Kramer-Egli aus Neuenburg und Rosa Kruck-Tännler aus Gadmen. Historiker Raphael Germann forscht nach und belegt 2019, dass die Haslerin das Goldvreneli verkörpert. Dafür sprechen verschiedene Beweise wie Kleidung, Jugendlichkeit, damalige Zeitungsartikel und auch Briefe des Künstler Landry an den Bundesrat, die unter anderem spezifisch eine «fille de l'Alpe» und «femme du Hasli» erwähnen.

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7. Die steilen Berge

Links und rechts hinter dem Konterfei der Helvetia erheben sich auf der Münze steile Berghänge. Vergleicht man sie mit dem Panorama von der Steinalp aus, lassen sich Ähnlichkeiten erkennen. Dies spricht dafür, dass Landry seine Vorlage für das Goldvreneli tatsächlich am Sustenpass gezeichnet hat – mit der jungen Rosa als Model.

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8. Das französische Flair

Der Stempel für die Goldvreneli entstand im Atelier des Medailleur Ernest Paulin Tasset (1839-1919) in Paris. Er war in jener Zeit einer der besten auf diesem Gebiet und produzierte Stempel für die französische wie auch für zahlreiche ausländische Münzstätten.

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9. Das andere Gold

1897 sind 29 Münzen aus Gold geprägt worden, das aus dem einstigen Bergwerk in Gondo stammte. Diese «Vreneli aus dem Wallis» wirken heller, da ihre Legierung auch Silber enthält. Ihr Wert kann sich heute auf bis zu 100'000 Franken belaufen.

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10. Das traurige Ende

Von 1897 bis 1935 diente das Goldvreneli als Zahlungsmittel. Dann werten viele Staaten wegen der Weltwirtschaftskrise ihre Währungen ab – auch die Schweiz. Dadurch stieg der Goldwert der 20-Franken-Münze auf 28 Franken an. Obwohl das Goldvreneli nicht offiziell ausser Kurs gesetzt wurde, verschwand es aus dem täglichen Umlauf.